Rating, Bonität und Kreditgewährung

Bis zu einem gewissen Grade haben Kreditnachfrager Einfluss auf die Entscheidung der Bank. Was sich im Einzelnen dahinter verbirgt und was man tun kann, um eine günstige Entscheidung zu fördern zeigt der Artikel des FinTechs „compeon“:

https://www.compeon.de/wie-steht-es-um-ihr-rating-so-errechnet-sich-ihre-bonitaet/?utm_source=email&utm_medium=cta&utm_campaign=nl-jun&utm_content=rating

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Finanzplanung: wozu eigentlich?

Planung - pixabay
Planung - pixabay
Planung – pixabay

Worum es sich handelt: Inhalt der Finanzplanung

Planung ist die gedankliche Vorwegnahme künftiger Ereignisse und angestrebter Zustände. Diese werden meistens in einer besonderen Dokumentation festgehalten. Die Finanzplanung zeichnet ein fundiertes und deutliches Bild, wie der Geschäftserfolg sich entwickeln wird und  wie das Unternehmen jeweils in den nächsten 12 Monaten und dann in zwei, drei, vier und fünf Jahren finanziell „dasteht“. Sie ist das Spiegelbild in Zahlen von künftigen Maßnahmen, Ereignissen und Resultaten im operativen Bereich eines Unternehmens, wie auch in dessen Investitions- und Finanzierungsbereich. Sie basiert auf recherchierten und hinterfragten Annahmen über Absatzmengen, Preise, Kosten sowie viele andere Parameter. Sie bezieht zugleich Erfahrungen aus vergangenen Planungen und tatsächlichen Ergebnissen ein.

Die Finanzplanung ist, wie z.B. auch die Auftragsabwicklung, ein Kernprozess im Unternehmen, der allerdings nicht permanent sondern ein-, vielleicht zweimal im Jahr durchgeführt wird. Im Zuge einer Existenzgründung kann die Planung aufgrund einer größeren Datenunsicherheit und notwendigen Anpassungen auch öfters durchgeführt werden. An ihr sind verschiedene Abteilungen wie z.B. Vertrieb, Produktion, Einkauf, Rechnungswesen und andere beteiligt. Sie ist eine der wichtigsten Entscheidungs- und Steuerungshilfen für die Geschäftsführung und wird von Investoren und Banken zur Prüfung ihres Engagements verlangt.

Warum bzw. macht man das: Notwendigkeit und Nutzen

„Wieso planen wir eigentlich über Jahre hinweg Umsatz, Investitionen und Kosten, wenn im Markt dann sowieso alles ganz anders kommt“? Gegenfrage: „Warum planen Sie im Zuge eines Hauskaufs und seiner Finanzierung Ihre voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben? Um festzustellen, ob Sie über Jahre hinweg das Darlehen bedienen können – wenn dann im Leben sowieso alles ganz anders kommt?“ Antwort: „Damit Sie nicht irgendwann mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Bruchlandung erleiden und das Unternehmen zu machen oder das Haus wieder verkaufen müssen.“

1. Unternehmensführung

Die Finanzplanung für Ihr Unternehmen dient nicht nur als Zielvorgabe und Orientierung, quasi als Kompass, auf dem Weg zum Ziel. Sie zeigt, sofern realistisch und fundiert geplant, ebenfalls Höhen und Tiefen, gute und kritische Stellen im Laufe der Entwicklung Ihres Unternehmens, macht Sie frühzeitig auf Fehlentwicklungen aufmerksam und hält Sie zu Korrekturmaßnahmen an. Konkret zeigt Sie Ihnen z.B. die Entwicklung des Geschäftserfolges (Ertrag/Gewinn), die Entwicklung der Liquidität (Über- oder Unterdeckung) und die Entwicklung der Vermögens- und Kapitalstruktur (lang- und kurzfristige Anteile) in der Planbilanz. Dies hilft Ihnen z.B. Umsatzentwicklungen zu überwachen, Kosten anzupassen, Kapitalbedarfe rechtzeitig zu identifizieren und zu decken, die Eigenkapitalentwicklung (besonders wichtig für Investoren!) zu verfolgen und darauf zu achten, dass langfristig im Unternehmen befindliche Anlagen auch mit Kapital finanziert sind, welches ebenfalls langfristig zur Verfügung steht. Dieser weit vorausschauende Blick in die Zukunft muss  jedes Jahr oder auch alle halbe Jahr mit der tatsächlichen Entwicklung im Markt und im Unternehmen abgeglichen (Soll-Ist), Anpassungen vorgenommen und ggf. Korrekturmaßnahmen ergriffen werden. So wissen Sie, ähnlich wie ein Pilot, immer wo die Reise Ihres Unternehmens hingeht und können den Kurs ändern, falls erforderlich.

 2. Finanzierung

„Wer eine Finanzierung braucht, braucht auch einen Businessplan“. So der Kundenberater einer Bank. Mit dem Businessplan – und darin der Finanzplanung – müssen Sie den Bankberater davon überzeugen, dass es eine gute Idee ist, Ihr Vorhaben mit Geld zu unterstützen. Besonders mit der Finanzplanung können Sie die Bank oder den Investor an Ihrem Blick in die Zukunft teilhaben lassen, so dass diese selber sehen, wo, das heißt in welche Richtung es hingehen soll und inwiefern dies wirklich attraktiv und realistisch ist. Erst wenn fundierte Zahlen den Geschäftsverlauf und seinen Erfolg quantitativ erfassen und die Finanziers von der seriösen Planung überzeugt sind, erst dann öffnet sich das Tor zum Geld, welches Sie brauchen, um Ihr Geschäft „zum Fliegen“ zu bringen.

3.  Unternehmensbewertung

Auf der Grundlage eines fundierten Finanzplanes werden die relevanten Cashflows für eine Unternehmensbewertung ermittelt. Damit wird der Finanzplan zu einer der kritischen Größen in Vorbereitung auf die Verhandlungen um eine Unternehmensnachfolge oder einen Unternehmensverkauf, wo es unter anderem um den Wert der betroffenen Unternehmensanteile (siehe oben: Investor) geht. Nur wer sich hier gut vorbereitet, ob als Käufer oder als Verkäufer, erzielt einen fairen Preis für seine Anteile und lässt kein Geld am Tisch liegen.

Fazit: Es geht nicht um eine exakte Vorhersage der Zukunft, sondern um eine Orientierung für das Umfeld, in welchem Sie künftig tätig sein werden. Wesentliche Einflüsse wie Großaufträge, Konjunktureinbrüche, Kundenfluktuationen, Produktaus- und -neuanläufe, große Investitions- und Expansionsvorhaben und Ähnliches sollen frühzeitig identifiziert werden und ihre Wirkung auf die Liquidtät und die Rentabilität in deren Größenordnung abgeschätzt werden. Nur so kann die Existenz Ihres Unternehmens sowie  dessen Geschäftserfolg abgesichert werden. Wer darauf verzichtet, ist wie ein ein Pilot im Flieger ohne Flugplan und steuert über kurz oder lang in die Katastrophe.

 

Die Bedeutung der Finanzkommunikation

Existenzgründung Kredit
Existenzgründung Kredit                                        twinbo_www.pixelio-de

Den Beitrag   Kooperation mit Banken   möchte ich mit dem folgenden Artikel „In guten wie in schlechten Zeiten“ von Friederike Krieger aus der „Financial Times Deutschland“ gerne von der praktischen Seite beleuchten. Obwohl der Beitrag vor fast 7 Jahren veröffentlicht wurde, ist er für eine Existenzgründung und auch alle anderen Unternehmen heute noch so aktuell wie Mitte 2011:

http://www.zafs.at/uploads/media/2011_06_08_FTD_Finanzkommunikation.pdf

Etwas, das man nicht oft genug wiederholen kann: „Und Vertrauen ensteht nur, wenn die Kommunikation funktioniert“. In guten wie auch gerade in schlechten Zeiten sind regelmäßige Besuche bei der Bank sowie Berichte über den Geschäftsverlauf und die finanzielle Lage des Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Dadurch bleibt auch in Krisenzeiten der „Geldhahn offen“ – und auch die Banken sind gerne bereit, ihre Ideen zur Lösung beizusteuern.

Finanzierung durch Darlehen: Basel III, die Bank und der Mittelstand

Banken
Tilmann Jörg_pixelio.de        www.pixelio.de

Die Vorschriften gem. dem Basel III – Regelwerk geben den Banken hinsichtlich ihrer Eigenkapitalquote wie auch bezüglich ihres Risikomanagements strenge Auflagen. Folglich sind Banken heute stärker dazu angehalten, ihr Eigenkapital effizienter einzusetzen wie auch die Risiken bei der Darlehensvergabe konsequent zu begrenzen. Das bedeutet, dass die Banken bei der Prüfung von Kreditanträgen härtere Maßstäbe in Bezug auf eine gesicherte Rückzahlung von Krediten als auch auf den eigenen Nutzen aus dem gewährten Kredit anlegen müssen.  Fazit: es ist anspruchsvoller, Bankfinanzierungen zu erhalten bzw. der Wettbewerb darum wird heftiger.

Realistische Planung und Kontrolle

Damit werden für die Existenzgründung wie auch für mittelständische Unternehmen, mehr als noch bisher, die Bonität sowie finanzwirtschaftliche Transparenz zu entscheidenden Faktoren, um überhaupt ein Darlehen – und dann dieses auch zu günstigen Bedingungen – zu erhalten. Die Banken erwarten dazu u.a.

  • ein integriertes Planungs- und Steuerungsmodell zur Gewinn-und Verlustrechnung unter Einschluss der Liquiditätslage und entsprechenden Frühwarnindikatoren (z.B. rückläufige Umsätze, jüngst deutlicher Forderungsaufbau, erfolgte oder zu erwartende Kostensteigerungen, fortgesetzt reduzierte Kassen- und Kontostände)
  • einen monatlichen Soll-/Ist-Vergleich der kritischen Grössen, z.B. (netto)cash-flow, Schuldenservice, Fremdkapitalanteil
  • ein aussagekräftiges Berichtswesen von konstant verlässlicher Qualität.

Fitnessprogramm

In diesem kritischen Thema rate ich zu einem „Fitnessprogramm“, welches die Kreditwürdigkeit des Unternehmens auf die notwendige Ebene hebt. Dadurch werden die Bonitäts- und Produktivitätserwartungen der Banken erfüllt und so die Option auf eine Darlehensfinanzierung erhalten. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass dies auch für die Erlangung von Fördermitteln z.B. durch die KfW, gilt! Durch das Hausbankprinzip muss zuerst die Bank vom eigenen Vorhaben und der finanziellen Situation überzeugt sein, bevor sie eine Empfehlung an die KfW erteilt und Ihren Fördermittelantrag weiterreicht. Darüberhinaus wird das Fitnessprogramm auch relativ schnell eine positive Wirkung auf den Geschäftserfolg haben. Das Programm sollte im Prinzip die folgenden Schritte beinhalten:

1   Analyse der relevanten Daten und Prozesse sowie dort heraus die Identifikation des Handlungsbedarfs. Besonderes Augenmerk ist hier auf die Beurteilung Liquidität zu legen, den dies ist der Lebensnerv Ihres Unternehmens.

2    Definition von messbaren Zielen für alle relevanten Größen und Prozesse: Umsatz, Kosten, Mitarbeiter, Einzahlungen, Auszahlungen u.v.a.m.

3     Definition und Umsetzung einer Reihe von konkreten Massnahmen , z.B. in der Optimierung der Kapitalbindung oder in kaufmännischen Prozessen

4    Einführung oder Optimierung des Berichtswesens, inkl. des Ausweises und Kontrolle der kritischen Kennzahlen

5     Finanzkommunikation und kontinuierliche Kooperation mit der Bank – in guten wie in schlechten Zeiten

Sobald das Geschäft mit Hilfe dieses Fitnessprogramm’s finanzwirtschaftlich gut in Form gebracht ist, haben Sie sich die Möglichkeit, eine längerfristige Geschäftsentwicklung oder auch grössere Vorhaben durch Bankkredite oder Fördermittel der KfW und vergleichbaren Einrichtungen in den Ländern zu finanzieren, gesichert. Dies trägt dann auch wesentlich zur Gesamtstabilität der Finanzsituation Ihres Unternehmens bei.

Existenzgründung und Kredit: Beratungskosten und –zuschüsse von staatlicher Stelle

Existenzgründung & Kredit_original_Rainer Sturm_pixelio.de
Existenzgründung & Kredit_original_Rainer Sturm_pixelio.de

Beratung oder nicht Beratung – das ist hier die Frage! Wenn Gründer oder auch kleine und mittlere Unternehmen das hören, stellen sich oftmals bei vielen die Nackenhaare zu Berge: „wollen nur was verkaufen, Scharlatane, wissen alles besser, sauteuer – und nichts dahinter, kann ich selber(?)“. Zugegeben: es gibt eine Reihe schwarzer Schafe in der Beraterzunft, jedoch auch eine ganze Menge erfahrener Experten, die wertvolle Beiträge zur Entwicklung des Unternehmens oder zur Lösung dringender Themen beitragen. So manches Unternehmen wäre gut „zum Fliegen“ gekommen und hätte sich gut entwickelt, hätte man sich nur den Beitrag kompetenter Erfahrungsträger gesichert. Weiterlesen „Existenzgründung und Kredit: Beratungskosten und –zuschüsse von staatlicher Stelle“

Existenzgründung Kredit: Eigen- und Fremdkapital – Sicherheiten

Exixtenzgründung & Kredit: original_R_by_Dieter Schütz_www.pixelio.de
Existenzgründung & Kredit: original_R_by_Dieter Schütz_www.pixelio.de

Sicherheiten, besonders auch in Form von Eigenmitteln, sind für Fremdkapitalgeber, meistens also Banken, von besonderer Bedeutung. Sie sind deren Versicherung  für den Fall, dass die Geschäfte nicht so laufen wie geplant und infolgedessen die Darlehensnehmer Probleme damit bekommen, den Kredit mit Zinsen wieder zurückzuzahlen. Dann haben sie die Möglichkeit, über diese Sicherheiten bzw. deren Verkauf ihr ausgeliehenes Geld – zumindest teilweise – zurückerhalten. Kurz: mit Sicherheiten hält sich die Bank schadlos. Nun die Frage eines Gründers: Weiterlesen „Existenzgründung Kredit: Eigen- und Fremdkapital – Sicherheiten“

„Je genauer man plant, desto härter trifft einen der Zufall“ Vom Sinn der Finanzplanung

Wo geht’s lang???

Warum bzw. macht man Planung: Notwendigkeit und Nutzen

„Wieso planen wir eigentlich über Jahre hinweg Umsatz, Investitionen und Kosten, wenn im Markt dann sowieso alles ganz anders kommt“? Gegenfrage: „Warum planen Sie im Zuge eines Hauskaufs und seiner Finanzierung Ihre voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben, um festzustellen, ob Sie über Jahre hinweg das Darlehen bedienen können – wenn dann im Leben sowieso alles ganz anders kommt?“ Antwort: „Damit Sie nicht irgendwann mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Bruchlandung erleiden und das Unternehmen zu machen oder das Haus wieder verkaufen müssen.“

Planung ist die gedankliche Vorwegnahme künftiger Ereignisse und angestrebter Zustände. Diese werden meistens in einer besonderen Dokumentation festgehalten. Die Finanzplanung zeichnet ein fundiertes und deutliches Bild, wie der Geschäftserfolg sich entwickeln wird und wie das Unternehmen jeweils in den nächsten 12 Monaten und dann in zwei, drei, vier und fünf Jahren finanziell „dasteht“. Sie ist das Spiegelbild in Zahlen von künftigen Maßnahmen, Ereignissen und Resultaten im operativen Bereich eines Unternehmens, wie auch in dessen Investitions- und Finanzierungsbereich. Sie basiert auf recherchierten und hinterfragten Annahmen über Absatzmengen, Preise, Kosten sowie viele andere Parameter. Sie bezieht zugleich Erfahrungen aus vergangenen Planungen und tatsächlichen Ergebnissen ein. Die beiden wichtigsten Anlässe sind folgende:

a) Unternehmensführung

Die Finanzplanung für Ihr Unternehmen dient nicht nur als Zielvorgabe und Orientierung, quasi als Kompass, auf dem Weg zum Ziel. Sie zeigt, sofern realistisch und fundiert geplant, ebenfalls Höhen und Tiefen, gute und kritische Stellen im Laufe der Entwicklung Ihres Unternehmens, macht Sie frühzeitig auf Fehlentwicklungen aufmerksam und hält Sie zu Korrekturmaßnahmen an. Konkret zeigt Sie Ihnen z.B. die Entwicklung des Geschäftserfolges (Ertrag/Gewinn), die Entwicklung der Liquidität (Über- oder Unterdeckung) und die Entwicklung der Vermögens- und Kapitalstruktur (lang- und kurzfristige Anteile) in der Planbilanz. Dies hilft Ihnen z.B. Umsatzentwicklungen zu überwachen, Kosten anzupassen, Kapitalbedarfe rechtzeitig zu identifizieren und zu decken, die Eigenkapitalentwicklung (besonders wichtig für Investoren!) zu verfolgen und darauf zu achten, dass langfristig im Unternehmen befindliche Anlagen auch mit Kapital finanziert sind, welches ebenfalls langfristig zur Verfügung steht. Dieser Blick in die Zukunft muss natürlich jedes Jahr oder auch alle halbe Jahr mit der tatsächlichen Entwicklung im Markt und im Unternehmen abgeglichen (Soll-Ist), Anpassungen vorgenommen und ggf. Korrekturmaßnahmen ergriffen werden. So wissen Sie, ähnlich wie ein Pilot, immer wo die Reise Ihres Unternehmens hingeht und können den Kurs ändern, falls erforderlich.

b) Finanzierung

„Wer eine Finanzierung braucht, braucht auch einen Businessplan“. So der Kundenberater einer Bank. Mit dem Businessplan – und darin der Finanzplanung – müssen Sie den Firmenkundenberater der Bank oder auch den Investor davon überzeugen, dass es eine gute Idee ist, Ihr Vorhaben mit Geld zu unterstützen. Besonders mit der Finanzplanung können Sie die Bank oder den Investor an Ihrem Blick in die Zukunft teilhaben lassen, so dass diese selber sehen, wo es hingehen soll und inwiefern dies attraktiv ist. Erst wenn fundierte Zahlen den Geschäftsverlauf und seinen Erfolg quantitativ erfassen und die Finanziers von der seriösen Planung überzeugt sind, erst dann öffnet sich das Tor zum Geld, welches Sie brauchen, um Ihr Geschäft „zum Fliegen“ zu bringen.

Existenzgründung Kredit: Die Bank als Partner

2 Hände
Jorma Bork  pixelio.de         http://www.pixelio.de

In diesem Artikel geht es hauptsächlich um die prinzipielle Art der Beziehung zwischen der Bank und dem Kunden, sowie um entscheidende Punkte bei der Kreditentscheidung zur Begleitung einer Existenzgründung.  In dieser Phase sind besonders die Fördermittel des Bundes und der Länder interessant, welche immer über eine Geschäftsbank beantragt werden müssen. Allerdings gelten die Aussagen in diesem Artikel generell für das Verhältnis zwischen Bank und deren Kunde.

Bestimmte Punkte im Zusammenhang mit einer Finanzierung, wie z.B. Business- und Finanzplan, Eigenkapitalanteil, Sicherheiten, existierende Schulden etc. werden in einem der nächsten Artikel behandelt. Zunächst einmal sollte man sich bewusst sein, dass jede Bank genauso wie ihre Kunden auf der Suche nach Geschäften ist. Folglich besteht, wie vielleicht öfters angenommen, überhaupt kein Grund sozusagen als Bittsteller  aufzutreten, wenn man z.B. einen Darlehensantrag stellt. 

Geben und Nehmen

Der Kunde und die Bank reden auf Augenhöhe und schätzen ein, inwiefern sie zusammen etwas machen können: ein Geschäft. Jede Bank ist erfreut, wenn sich im Laufe einer Kooperation herausstellt, dass sie durch einen Kredit einer erfolgreichen Geschäftsidee zum Erfolg verholfen und dafür Zinsen eingenommen und letztlich auch ihr Kapital zurückerhalten hat. Genauso wie die Existenzgründung bzw. der Darlehensempfänger froh ist, wenn er einen Partner gefunden hat, welcher ihm mit einer Finanzierung den Weg zum Erfolg geebnet hat. So handelt es sich in der Beziehung im Kern – wie so oft und woanders auch – um ein Geben und Nehmen von beiden Seiten.

Basel III

Natürlich müssen beide Partner bestimmte gesetzliche oder institutionelle Rahmenbedingungen beachten, unter welchen sie Geschäftsgelegenheiten nachgehen können.  Mit Blick auf die Bank sollte man sich der folgenden Punkte bewusst sein: Aus den Erfahrungen der vergangenen weltweiten Finanzkrisen, haben die Banken mehr und teilweise auch strengere gesetzliche Auflagen und auch entsprechend angepasste Richtlinien ihrer Organisation zu erfüllen.  Dies wiederum, schränkt ihren Spielraum zur Kreditgewährung bis zu einem gewissen Grade ein. Gemäss der internationalen Richtlinien von Basel III sind die Banken u.a. dazu angehalten, ihr Eigenkapital deutlich effizienter als noch vor ein paar Jahren einzusetzen, wie auch ein strengeres Risikomanagement zu betreiben (siehe auch “Bonität für eine Finanzierung durch die Bank“). Dies bringt sie dazu, zuweilen sehr wählerisch oder vorsichtig in der Entscheidung über einen Darlehensantrag zu sein.

Der Mensch und seine Geschäftsidee

Wie auch immer, dies bedeutet für den Kunden keinesfalls, das “Handtuch zu werfen, bevor man es in der Hand hat”. Ist man ehrlich (d.h. auch nach einigen selbstkritischen Fragen) davon überzeugt, einen guten und durchdachten Geschäftsplan vorweisen zu können, so sollte man auf alle Fälle mit der Bank darüber reden. Manchmal können Themen strukturiert oder Probleme gelöst werden, bei welchen es anfangs nicht gerade rosig ausschaute; wie z.B. bei Themen wie Eigenkapital oder Sicherheiten .  Zu den einzelnen Punkten wie gesagt in einem der nächsten Artikel. Neben einem überzeugenden Geschäftsmodell ist natürlich auch die Persönlichkeit des Kreditnehmer’s entscheidend. Dieser sollte von seiner Bildung und Erfahrung her den Eindruck vermittteln, dass er zu dem Geschäft passt. Des weiteren sollte er ebenfalls deutlich machen (und dies wo möglich mit Beispielen unterlegen), dass er in der Lage ist, sein Geschäft jederzeit finanziell unter Kontrolle zu halten.  Natürlich werden Banken im allgemeinen keinen ausgebildeten und jahrelang erfahrenen Kaufmann oder gar etwa Kaufmännschen Leiter erwarten. Allerdings wird sehr wohl eine Persönlichkeit erwartet, die der des proaktiven und verantwortungsvollen “Unternehmertypus”, der auch mit einer kaufmännischen “Antenne” ausgestattet ist, ziemlich nahe kommt. In diesem Fall gewinnt die Bank Vertrauen und tut sich mit einer positiven Kreditentscheidung schon mal wesentlich leichter. Der persönliche Ruf des Existenzgründers bzw. Antragsteller’s übrigens spielt dabei genauso eine Rolle wie zum Beispiel Einkommen, welches er/sie aktuell bereits in anderen wirtschaftlichen Aktivitäten erzielt. Dies kann die Unternehmereigenschaft unterstreichen. Sind dafür irgendwelche Aussagen, Referenzen oder Zeugnisse vorhanden – umso besser!

Zusammenfassend darf man sagen, dass es sich um eine Partnerschaft zwischen der Bank und ihrem Kunden bzw. Darlehensnehmer handelt. Eine ganz entscheidende Rolle in der Kreditentscheidung der Bank spielen dabei die Persönlichkeit und Hintergrund des Kunden, genauso wie sein machbares Geschäftsmodell.

Der Businessplan Hinweise zur Erstellung

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Der Businessplan ist nicht nur eine unverzichtbare Orientierung zur Steuerung des Geschäfts, sondern auch ein Türöffner zur Finanzierung seitens Investoren, Fördermitteln und Geschäftsbanken. Er besteht aus einer Vorhabensbeschreibung sowie einer integrierten Finanzplanung. Ein kurze Übersicht der relevanten Themen finden Sie in dieser Datei: Projektpräsentation

Acht Punkte, die sie besonders beachten bzw. tun sollten: Weiterlesen „Der Businessplan Hinweise zur Erstellung“

Finanzierung: Viele Wege führen zum Geld

Thorben Wengert_pixelio.de
©Thorben Wengert/pixelio      www.pixelio.de

Der Artikel in der DUB/Handelsblatt spricht, gegenüber Eigenkapital und konventionellen Darlehen, alternative Finanzierungen für den Mittelstand an. Es ist auf alle lohnenswert, ein breites Spektrum an Finanzierungsmöglichkeiten im Auge zu haben. Bezeichnenderweise wird der Innenfinanzierung die grösste Bedeutung eingeräumt. Hinter dieser Alternative steckt zum grössten Teil die Kapitalfreisetzung durch working-capital-management, die jedes Unternehmen per autonomer Entscheidung angehen an, sei es mit eigenen Kräften oder mit externen Experten.  Noch ein Wort zum Leasing: selbstverständlich schont Leasing das Konto bzw. die Kasse und begünstigt auch die Eigenkapitalquote und damit das Rating. Allerdings sollten Sie auch daran denken, dass Leasing in vielen Fällen teurer im Vergleich zu konventionellen Bankdarlehen ist.  Ich hebe ebenfalls die Aussagen zur Liquidität und Eigenkapitalquote (in der Mitte des Artikels) heraus. Die Zahlungsfähigkeit wie auch die prinzipielle finanzielle Stabilität sind entscheidend für die Bonität und für die Kosten des Kredits. Gegebenenfalls sollten Unternehmen hierzu ein „Fitnessprogramm zur Verbesserung der Bonität“ starten.

Hier geht es zum Artikel:    http://www.dub.de/newsinhalte/finanzierung/ein-guter-mix-zahlt-sich-aus/