Bis zu einem gewissen Grade haben Kreditnachfrager Einfluss auf die Entscheidung der Bank. Was sich im Einzelnen dahinter verbirgt und was man tun kann, um eine günstige Entscheidung zu fördern zeigt der Artikel des FinTechs „compeon“:
Kategorie: Reporting
Kostenreduzierungen

Grundsatz
Für eine gezielte d.h. zweckmässige Kostenreduzierung müssen wir vorab einige Überlegungen anstellen. Dies soll dazu führen, dass wir einerseits Kostenbelastungen möglichst rasch reduzieren, dabei jedoch nicht „zuviel wegschneiden“ und dadurch unser Geschäft gefährden. Denn die Leistungserstellung bzw. der laufende Betrieb müssen ja mit ausreichend Geld „befeuert“ werden. Es gilt also bei der Kostenreduzierung Augenmaß zu bewahren und ein kostenoptimales Niveau für unser Geschäft sicherzustellen.
Potential kurzfristig reduzierbarer Kosten zuerst angehen Weiterlesen „Kostenreduzierungen“
Working Capital Management: Reichweitenanalyse von Lagerbeständen

In Lägern von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen (RHB) wie auch in solchen für Fertigprodukte ist fast immer sehr viel Kapital gebunden. Jedes Unternehmen sollte aber öfters mal prüfen, inwiefern nicht zuviel Geld dort herumliegt anstatt lieber in der Kasse sprich auf dem Konto zu liegen. Zu diesem Zweck gibt eine sog. Reichweitenanalyse der Lagerbestände einen guten Überblick und dient gleichzeitig als Basis für eine Entscheidung über kapitalfreisetzende Maßnahmen. Allgemein werden Bestände gerne – weil schnell und leicht zu ermitteln – generell am Umsatz gemessen. Allerdings sollten RHB anders als Bestände an Fertigprodukten gemessen werden. Im ersten Fall handelt es sich um Material für die Produktion und die Materialbestände sollten dann auch am (künftigen) Bedarf der Produktion gemessen werden. Im zweiten handelt es sich um verkaufsfertige Einheiten, für welche der (erwartete) Umsatz eine brauchbare Basis für eine vernünftige Reichweitenermittlung darstellt. Weiterlesen „Working Capital Management: Reichweitenanalyse von Lagerbeständen“
Finanzplanung: wozu eigentlich?

Worum es sich handelt: Inhalt der Finanzplanung
Planung ist die gedankliche Vorwegnahme künftiger Ereignisse und angestrebter Zustände. Diese werden meistens in einer besonderen Dokumentation festgehalten. Die Finanzplanung zeichnet ein fundiertes und deutliches Bild, wie der Geschäftserfolg sich entwickeln wird und wie das Unternehmen jeweils in den nächsten 12 Monaten und dann in zwei, drei, vier und fünf Jahren finanziell „dasteht“. Sie ist das Spiegelbild in Zahlen von künftigen Maßnahmen, Ereignissen und Resultaten im operativen Bereich eines Unternehmens, wie auch in dessen Investitions- und Finanzierungsbereich. Sie basiert auf recherchierten und hinterfragten Annahmen über Absatzmengen, Preise, Kosten sowie viele andere Parameter. Sie bezieht zugleich Erfahrungen aus vergangenen Planungen und tatsächlichen Ergebnissen ein.
Die Finanzplanung ist, wie z.B. auch die Auftragsabwicklung, ein Kernprozess im Unternehmen, der allerdings nicht permanent sondern ein-, vielleicht zweimal im Jahr durchgeführt wird. Im Zuge einer Existenzgründung kann die Planung aufgrund einer größeren Datenunsicherheit und notwendigen Anpassungen auch öfters durchgeführt werden. An ihr sind verschiedene Abteilungen wie z.B. Vertrieb, Produktion, Einkauf, Rechnungswesen und andere beteiligt. Sie ist eine der wichtigsten Entscheidungs- und Steuerungshilfen für die Geschäftsführung und wird von Investoren und Banken zur Prüfung ihres Engagements verlangt.
Warum bzw. macht man das: Notwendigkeit und Nutzen
„Wieso planen wir eigentlich über Jahre hinweg Umsatz, Investitionen und Kosten, wenn im Markt dann sowieso alles ganz anders kommt“? Gegenfrage: „Warum planen Sie im Zuge eines Hauskaufs und seiner Finanzierung Ihre voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben? Um festzustellen, ob Sie über Jahre hinweg das Darlehen bedienen können – wenn dann im Leben sowieso alles ganz anders kommt?“ Antwort: „Damit Sie nicht irgendwann mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Bruchlandung erleiden und das Unternehmen zu machen oder das Haus wieder verkaufen müssen.“
1. Unternehmensführung
Die Finanzplanung für Ihr Unternehmen dient nicht nur als Zielvorgabe und Orientierung, quasi als Kompass, auf dem Weg zum Ziel. Sie zeigt, sofern realistisch und fundiert geplant, ebenfalls Höhen und Tiefen, gute und kritische Stellen im Laufe der Entwicklung Ihres Unternehmens, macht Sie frühzeitig auf Fehlentwicklungen aufmerksam und hält Sie zu Korrekturmaßnahmen an. Konkret zeigt Sie Ihnen z.B. die Entwicklung des Geschäftserfolges (Ertrag/Gewinn), die Entwicklung der Liquidität (Über- oder Unterdeckung) und die Entwicklung der Vermögens- und Kapitalstruktur (lang- und kurzfristige Anteile) in der Planbilanz. Dies hilft Ihnen z.B. Umsatzentwicklungen zu überwachen, Kosten anzupassen, Kapitalbedarfe rechtzeitig zu identifizieren und zu decken, die Eigenkapitalentwicklung (besonders wichtig für Investoren!) zu verfolgen und darauf zu achten, dass langfristig im Unternehmen befindliche Anlagen auch mit Kapital finanziert sind, welches ebenfalls langfristig zur Verfügung steht. Dieser weit vorausschauende Blick in die Zukunft muss jedes Jahr oder auch alle halbe Jahr mit der tatsächlichen Entwicklung im Markt und im Unternehmen abgeglichen (Soll-Ist), Anpassungen vorgenommen und ggf. Korrekturmaßnahmen ergriffen werden. So wissen Sie, ähnlich wie ein Pilot, immer wo die Reise Ihres Unternehmens hingeht und können den Kurs ändern, falls erforderlich.
2. Finanzierung
„Wer eine Finanzierung braucht, braucht auch einen Businessplan“. So der Kundenberater einer Bank. Mit dem Businessplan – und darin der Finanzplanung – müssen Sie den Bankberater davon überzeugen, dass es eine gute Idee ist, Ihr Vorhaben mit Geld zu unterstützen. Besonders mit der Finanzplanung können Sie die Bank oder den Investor an Ihrem Blick in die Zukunft teilhaben lassen, so dass diese selber sehen, wo, das heißt in welche Richtung es hingehen soll und inwiefern dies wirklich attraktiv und realistisch ist. Erst wenn fundierte Zahlen den Geschäftsverlauf und seinen Erfolg quantitativ erfassen und die Finanziers von der seriösen Planung überzeugt sind, erst dann öffnet sich das Tor zum Geld, welches Sie brauchen, um Ihr Geschäft „zum Fliegen“ zu bringen.
3. Unternehmensbewertung
Auf der Grundlage eines fundierten Finanzplanes werden die relevanten Cashflows für eine Unternehmensbewertung ermittelt. Damit wird der Finanzplan zu einer der kritischen Größen in Vorbereitung auf die Verhandlungen um eine Unternehmensnachfolge oder einen Unternehmensverkauf, wo es unter anderem um den Wert der betroffenen Unternehmensanteile (siehe oben: Investor) geht. Nur wer sich hier gut vorbereitet, ob als Käufer oder als Verkäufer, erzielt einen fairen Preis für seine Anteile und lässt kein Geld am Tisch liegen.
Fazit: Es geht nicht um eine exakte Vorhersage der Zukunft, sondern um eine Orientierung für das Umfeld, in welchem Sie künftig tätig sein werden. Wesentliche Einflüsse wie Großaufträge, Konjunktureinbrüche, Kundenfluktuationen, Produktaus- und -neuanläufe, große Investitions- und Expansionsvorhaben und Ähnliches sollen frühzeitig identifiziert werden und ihre Wirkung auf die Liquidtät und die Rentabilität in deren Größenordnung abgeschätzt werden. Nur so kann die Existenz Ihres Unternehmens sowie dessen Geschäftserfolg abgesichert werden. Wer darauf verzichtet, ist wie ein ein Pilot im Flieger ohne Flugplan und steuert über kurz oder lang in die Katastrophe.
Die Bedeutung der Finanzkommunikation

Den Beitrag Kooperation mit Banken möchte ich mit dem folgenden Artikel „In guten wie in schlechten Zeiten“ von Friederike Krieger aus der „Financial Times Deutschland“ gerne von der praktischen Seite beleuchten. Obwohl der Beitrag vor fast 7 Jahren veröffentlicht wurde, ist er für eine Existenzgründung und auch alle anderen Unternehmen heute noch so aktuell wie Mitte 2011:
http://www.zafs.at/uploads/media/2011_06_08_FTD_Finanzkommunikation.pdf
Etwas, das man nicht oft genug wiederholen kann: „Und Vertrauen ensteht nur, wenn die Kommunikation funktioniert“. In guten wie auch gerade in schlechten Zeiten sind regelmäßige Besuche bei der Bank sowie Berichte über den Geschäftsverlauf und die finanzielle Lage des Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Dadurch bleibt auch in Krisenzeiten der „Geldhahn offen“ – und auch die Banken sind gerne bereit, ihre Ideen zur Lösung beizusteuern.
Working Capital & Asset Management: „Am Anfang war der Umsatz“

Zusammenhang zwischen Umsatzplanung und Liquidität
Eine realistische Umsatzplanung ist für eine gesunde Geschäftsentwicklung von überragender Bedeutung. Mit dem Umsatz legen Sie bereits zum grössten Teil die Höhe der Kosten sowie des Working Capital fest. Deswegen beeinflussen Sie durch die Umsatzplanung entscheidend die zu erwartende Differenz zwischen den Einnahmen und Ausgaben und die Zahlungsfähigkeit Ihres Unternehmens. Wenn der Umsatz nicht so kommt wie geplant, jedoch die Kosten zum großen Teil nicht kurzfristig entsprechend reduziert werden können (was häufig der Fall ist), wird es leer in der Kasse und auf dem Konto. Liquiditätsschwierigkeiten sind die Folge (siehe auch Erste-Hilfe-Maßnahmen ). Weiterlesen „Working Capital & Asset Management: „Am Anfang war der Umsatz““
Finanzierung durch Darlehen: Basel III, die Bank und der Mittelstand

Die Vorschriften gem. dem Basel III – Regelwerk geben den Banken hinsichtlich ihrer Eigenkapitalquote wie auch bezüglich ihres Risikomanagements strenge Auflagen. Folglich sind Banken heute stärker dazu angehalten, ihr Eigenkapital effizienter einzusetzen wie auch die Risiken bei der Darlehensvergabe konsequent zu begrenzen. Das bedeutet, dass die Banken bei der Prüfung von Kreditanträgen härtere Maßstäbe in Bezug auf eine gesicherte Rückzahlung von Krediten als auch auf den eigenen Nutzen aus dem gewährten Kredit anlegen müssen. Fazit: es ist anspruchsvoller, Bankfinanzierungen zu erhalten bzw. der Wettbewerb darum wird heftiger.
Realistische Planung und Kontrolle
Damit werden für die Existenzgründung wie auch für mittelständische Unternehmen, mehr als noch bisher, die Bonität sowie finanzwirtschaftliche Transparenz zu entscheidenden Faktoren, um überhaupt ein Darlehen – und dann dieses auch zu günstigen Bedingungen – zu erhalten. Die Banken erwarten dazu u.a.
- ein integriertes Planungs- und Steuerungsmodell zur Gewinn-und Verlustrechnung unter Einschluss der Liquiditätslage und entsprechenden Frühwarnindikatoren (z.B. rückläufige Umsätze, jüngst deutlicher Forderungsaufbau, erfolgte oder zu erwartende Kostensteigerungen, fortgesetzt reduzierte Kassen- und Kontostände)
- einen monatlichen Soll-/Ist-Vergleich der kritischen Grössen, z.B. (netto)cash-flow, Schuldenservice, Fremdkapitalanteil
- ein aussagekräftiges Berichtswesen von konstant verlässlicher Qualität.
Fitnessprogramm
In diesem kritischen Thema rate ich zu einem „Fitnessprogramm“, welches die Kreditwürdigkeit des Unternehmens auf die notwendige Ebene hebt. Dadurch werden die Bonitäts- und Produktivitätserwartungen der Banken erfüllt und so die Option auf eine Darlehensfinanzierung erhalten. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass dies auch für die Erlangung von Fördermitteln z.B. durch die KfW, gilt! Durch das Hausbankprinzip muss zuerst die Bank vom eigenen Vorhaben und der finanziellen Situation überzeugt sein, bevor sie eine Empfehlung an die KfW erteilt und Ihren Fördermittelantrag weiterreicht. Darüberhinaus wird das Fitnessprogramm auch relativ schnell eine positive Wirkung auf den Geschäftserfolg haben. Das Programm sollte im Prinzip die folgenden Schritte beinhalten:
1 Analyse der relevanten Daten und Prozesse sowie dort heraus die Identifikation des Handlungsbedarfs. Besonderes Augenmerk ist hier auf die Beurteilung Liquidität zu legen, den dies ist der Lebensnerv Ihres Unternehmens.
2 Definition von messbaren Zielen für alle relevanten Größen und Prozesse: Umsatz, Kosten, Mitarbeiter, Einzahlungen, Auszahlungen u.v.a.m.
3 Definition und Umsetzung einer Reihe von konkreten Massnahmen , z.B. in der Optimierung der Kapitalbindung oder in kaufmännischen Prozessen
4 Einführung oder Optimierung des Berichtswesens, inkl. des Ausweises und Kontrolle der kritischen Kennzahlen
5 Finanzkommunikation und kontinuierliche Kooperation mit der Bank – in guten wie in schlechten Zeiten
Sobald das Geschäft mit Hilfe dieses Fitnessprogramm’s finanzwirtschaftlich gut in Form gebracht ist, haben Sie sich die Möglichkeit, eine längerfristige Geschäftsentwicklung oder auch grössere Vorhaben durch Bankkredite oder Fördermittel der KfW und vergleichbaren Einrichtungen in den Ländern zu finanzieren, gesichert. Dies trägt dann auch wesentlich zur Gesamtstabilität der Finanzsituation Ihres Unternehmens bei.
„Je genauer man plant, desto härter trifft einen der Zufall“ Vom Sinn der Finanzplanung

Warum bzw. macht man Planung: Notwendigkeit und Nutzen
„Wieso planen wir eigentlich über Jahre hinweg Umsatz, Investitionen und Kosten, wenn im Markt dann sowieso alles ganz anders kommt“? Gegenfrage: „Warum planen Sie im Zuge eines Hauskaufs und seiner Finanzierung Ihre voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben, um festzustellen, ob Sie über Jahre hinweg das Darlehen bedienen können – wenn dann im Leben sowieso alles ganz anders kommt?“ Antwort: „Damit Sie nicht irgendwann mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Bruchlandung erleiden und das Unternehmen zu machen oder das Haus wieder verkaufen müssen.“
Planung ist die gedankliche Vorwegnahme künftiger Ereignisse und angestrebter Zustände. Diese werden meistens in einer besonderen Dokumentation festgehalten. Die Finanzplanung zeichnet ein fundiertes und deutliches Bild, wie der Geschäftserfolg sich entwickeln wird und wie das Unternehmen jeweils in den nächsten 12 Monaten und dann in zwei, drei, vier und fünf Jahren finanziell „dasteht“. Sie ist das Spiegelbild in Zahlen von künftigen Maßnahmen, Ereignissen und Resultaten im operativen Bereich eines Unternehmens, wie auch in dessen Investitions- und Finanzierungsbereich. Sie basiert auf recherchierten und hinterfragten Annahmen über Absatzmengen, Preise, Kosten sowie viele andere Parameter. Sie bezieht zugleich Erfahrungen aus vergangenen Planungen und tatsächlichen Ergebnissen ein. Die beiden wichtigsten Anlässe sind folgende:
a) Unternehmensführung
Die Finanzplanung für Ihr Unternehmen dient nicht nur als Zielvorgabe und Orientierung, quasi als Kompass, auf dem Weg zum Ziel. Sie zeigt, sofern realistisch und fundiert geplant, ebenfalls Höhen und Tiefen, gute und kritische Stellen im Laufe der Entwicklung Ihres Unternehmens, macht Sie frühzeitig auf Fehlentwicklungen aufmerksam und hält Sie zu Korrekturmaßnahmen an. Konkret zeigt Sie Ihnen z.B. die Entwicklung des Geschäftserfolges (Ertrag/Gewinn), die Entwicklung der Liquidität (Über- oder Unterdeckung) und die Entwicklung der Vermögens- und Kapitalstruktur (lang- und kurzfristige Anteile) in der Planbilanz. Dies hilft Ihnen z.B. Umsatzentwicklungen zu überwachen, Kosten anzupassen, Kapitalbedarfe rechtzeitig zu identifizieren und zu decken, die Eigenkapitalentwicklung (besonders wichtig für Investoren!) zu verfolgen und darauf zu achten, dass langfristig im Unternehmen befindliche Anlagen auch mit Kapital finanziert sind, welches ebenfalls langfristig zur Verfügung steht. Dieser Blick in die Zukunft muss natürlich jedes Jahr oder auch alle halbe Jahr mit der tatsächlichen Entwicklung im Markt und im Unternehmen abgeglichen (Soll-Ist), Anpassungen vorgenommen und ggf. Korrekturmaßnahmen ergriffen werden. So wissen Sie, ähnlich wie ein Pilot, immer wo die Reise Ihres Unternehmens hingeht und können den Kurs ändern, falls erforderlich.
b) Finanzierung
„Wer eine Finanzierung braucht, braucht auch einen Businessplan“. So der Kundenberater einer Bank. Mit dem Businessplan – und darin der Finanzplanung – müssen Sie den Firmenkundenberater der Bank oder auch den Investor davon überzeugen, dass es eine gute Idee ist, Ihr Vorhaben mit Geld zu unterstützen. Besonders mit der Finanzplanung können Sie die Bank oder den Investor an Ihrem Blick in die Zukunft teilhaben lassen, so dass diese selber sehen, wo es hingehen soll und inwiefern dies attraktiv ist. Erst wenn fundierte Zahlen den Geschäftsverlauf und seinen Erfolg quantitativ erfassen und die Finanziers von der seriösen Planung überzeugt sind, erst dann öffnet sich das Tor zum Geld, welches Sie brauchen, um Ihr Geschäft „zum Fliegen“ zu bringen.
Mit Markenrechten die Eigenkapitalbasis verbessern
Nutzen einer „versteckten“ Liquiditätsreserve durch Mobilisierung der monetären Werte von Marken. Mittelfreisetzung, Besicherung und Anwerbung von neuem Kapital . Den Beitrag hat Herr Dr. Ottmar Franzen vom Unternehmen „Konzept & Markt GmbH“ aus Geisenheim im Rheingau freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
Eine starke Marke ist einer der Hauptgaranten für den Erfolg von Unternehmen. Unternehmen, wie Adidas, Beiersdorf (Nivea, Tesa) oder Daimler (Mercedes, Smart, Unimog, Setra) unterstreichen dies. Aber auch weniger erfolgreiche Unternehmen profitieren davon, wenn sie bei dem Versuch, ihre Eigenkapitalbasis zu verbessern, ihre Marken ins Kalkül ziehen. Der Autor dieses Beitrags hat in den zurückliegenden 25 Jahren fast 1.000 Marken, u.a. die Marken Blaupunkt, Pro Sieben oder ISPO Munich, bewertet. Die Erfahrung zeigt, dass Marken erkleckliche Werte darstellen können:
Die Unternehmensmarke eines mittelständischen Herstellers von Fruchtgetränken mit ca. 30 Mio. € Umsatz stellt einen Gegenwert von 4,2 Mio. € dar. Ein mittelständischer Hersteller von Mode mit 150 Mio. € Umsatz realisiert mit seiner sehr starken Marke einen Wert in Höhe von 180 Mio. €. Für die Baumarktkette OBI (international, 4,7 Mrd. € Umsatz) weisen wir einen Markenwert in Höhe von 760 Mio. € aus.
Da Markenwerte in Bilanzen nicht aktiviert werden dürfen, liegt Ihr Wert häufig im Dunkeln. Insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen sind ich der tatsächlichen Werte nicht bewusst. Darüber hinaus kommt zum Tragen, dass nicht nur aktive und im Markt präsente Marken sondern auch inaktive Marken einen Wert darstellen. Insbesondere wenn diese Marken national oder international geschützt sind, stellen sie ein interessantes Asset dar, denn die Kosten für die Kreation und den Schutz einer völlig neuen Marke sind erheblich und können schnell 10.000 bis 20.000 € erreichen.
Wer inaktive Marken besitzt und auch in Zukunft nicht nutzen möchte, kann sie zum Verkauf anbieten. Beispielsweise werden über die Vermittlungsplattform der mit uns kooperierenden Markenbörse www.marken-boerse.com Markenrechte zum Kauf angeboten. Das Angebot kostet für den Markeninhaber nur eine geringe Gebühr und erst bei erfolgreicher Vermittlung wird eine Provision fällig.
Eine Bereinigung des Markenportfolios und die Veräußerung von nicht genutzten Markenrechten kann eine Menge an stillen Reserven heben.
Aber auch Markenrechte, die man nicht verkaufen möchte, stellen ein attraktives Instrument dar, die Eigenkapitalbasis zu verbessern. Kommen wir zurück auf das Beispiel des Herstellers von Fruchtgetränken. Hier stellte sich die Situation so dar, dass für dringend notwendige Investitionen keine Eigenmittel vorhanden waren. Die Banken waren nicht bereit, weitere Investitionskredite zu geben. In dieser offensichtlich verfahrenen Situation kommt der Wert der Marke ins Spiel, der ja immerhin 4,2 Mio. € repräsentiert. Für das Unternehmen bieten sich mehrere Möglichkeiten an, den Markenwert zu mobilisieren:
- Sale and Lease back – Die Marke wird an einen Investor verkauft und dann für die eigene Nutzung geleast. Mit diesem Schritt wird kurzfristig frisches Kapital in die Kasse gespült. Vertraglich kann ein bevorzugtes Rückkaufsrecht für die Marke eingeräumt werden, das es dem alten Markeninhaber erlaubt, in einer wirtschaftlich besseren Situation die Markenrechte zurückzukaufen.
- Besicherung der Markenrechte für Fremddarlehen – Wenn das Eigenkapital als Sicherheit nicht mehr ausreicht und auch keine Bürgschaften gestellt werden können, stellt die Marke die Sicherheit dar. Die Markenrechte werden an den Kreditgeber als Sicherheit abgetreten. Die Beleihung erfolgt im Regelfall nicht zu 100%, ca. 30% bis 40% sind aber realistisch.
- Argument zur Anwerbung von externen Investoren – Eine wertvolle Marke macht ein Unternehmen unbestritten attraktiver, insbesondere auch für neue Investoren. Neue Investoren können als stille oder als Neu-Gesellschafter das Eigenkapital erhöhen.
Eine Markenbewertung macht also in vielerlei Hinsicht Sinn. Vor allem schafft sie Bewusstsein und Sicherheit über eine stille Reserve, die in der Krise die letzte Rettung sein kann. Achten Sie darauf, dass die Bewertung seriös nach den Einschlägigen Standards durchgeführt wird, insbesondere der DIN ISO-Norm 10668. Ein weiteres wichtiges Gütekriterium ist, dass nicht nur reine Finanzkennziffern sondern der Status der Marke in den Köpfen der potenziellen Nachfrage berücksichtigt wird. Der Wert einer Marke entsteht nicht auf dem Papier, sondern durch die Reputation bei den Kunden.
Mehr Informationen erhalten Sie unter www.markenbewertung.de.
Working Capital & Asset Managemnent: „Vielleicht ein klein wenig später, aber keinesfalls zu früh“: Lieferverbindlichkeiten

Einführung
Obwohl dieses Thema des Working Capital nicht so viel Potential zur Kapitalfreisetzung birgt, wie die Forderungen oder die Vorräte, so lohnt es sich ebenfalls daran zu arbeiten. Hauptsächlich geht es darum, mit den Lieferanten, welche uns vom Betrag her das meiste Material liefern (meistens die sog. Schlüsselmaterialien, Analyse gem. 80:20-Regel), günstige Konditionen auszuhandeln und effiziente Zahlungsprozesse zu implementieren. Je länger die Zahlungsziele sind, welche wir für uns aushandeln, desto länger bleibt das entsprechende cash bei uns in der Kasse.
Nutzen
Lieferantenverbindlichkeiten werden üblicherweise in Days payables outstanding (DPO) gemessen. Ein Beispiel: die Lieferverbindlichkeiten werden zum (vergangenen) Materialeinsatz (!) (oder noch genauer: zu den vergangenen Lagerzugängen) in Beziehung gesetzt: bei 900T€ Materialeinsatz bedeuten dann 100€ Lieferverbindlichkeiten, dass wir durchschnittlich erst nach etwa 40 Tagen (DPO) unsere Rechnung bezahlen. Für diese Zeit steht uns der erwähnte Betrag zur Finanzierung unserer Forderungen und Vorleistungen zur Verfügung – und natürlich auch länger oder kürzer, je nach dem wie gut bzw. hart wir verhandelt haben. Entsprechend später oder früher müssen wir dann andere Finanzierungsquellen wie z.B. Erweiterung von Kreditlinien durch die Bank anzapfen. Die Wirkung dieses Themas auf die Liquidität dürfen wir nicht unterschätzen.
Massnahmen zur Kapitalfreisetzung wären z.B.:
- Möglichst lange Zahlungsziele vereinbaren, ggf. mit
- Flexibilität beim Preis oder andere Kompensationen. Hier ergibt sich eine Optimierungsaufgabe zwischen guten Konditionen einerseits und externem Finanzierungsbeitrag andererseits.
- Kurze Anlieferintervalle, kleine Zahlungsbeträge. Wenn wir öfters und folglich ceteris paribus kleinere Mengen anfahren lassen, so wird aus einer grossen Rechnung 2,3, oder auch 4 kleinere. Im übrigen ist es dann auch etwas einfacher, Lieferungen zu verschieben oder vorzuziehen.
- Konsequente Eingangskontrolle von Qualität der erhaltenen Anlieferung/Leistung sowie der korrekten Rechnungsstellung. Motto: bezahlt wird nur das, was die gefordeten Eigenschaften hat und vertragsgemäss berechnet wurde.
- Ausgabenbewilligung in den Einkaufsvorgang integrieren. Letztlich muss diese Abteilung den ganzen Prozess der Versorgung bis zu „Ware im Lager“ überwachen und ggf. optimieren. Geteilte Verantwortung über mehrere Abteilungen hinweg bringt Kompetenzstreitigkeiten und Fehler in der Abwicklung. Natürlich mag ein Spezialist für die Prüfung von Rechnungen eingesetzt werden, jedoch letztlich soll derjenige, der bestellt hat auch – gem. input aus den beteiligten Stellen – die Zahlung freigeben.
- Rechnungen nicht stark überfällig werden lassen: Verzugszinsen drohen und die Bonität, die hinsichtlich künftiger Zahlungsziewle und evt. Refinanzierungen gebraucht wird, leidet ebenfalls.
- Wechsel zu Lieferanten mit günstigeren Lieferkonditionen. Ein mühsames und häufig teures Unterfangen, weil viele Ebenen wie Technologie, Logistik, Qualität, Kosten beteiligt sind. Jedoch ist dies manchmal nicht zu umgehen. Dies ist besonders der Fall bei
- Lieferanten mit hohem Erfüllungsrisiko: solche, die häufig zu spät und/oder unzureichende Qualität liefern. Hier müssen Sie versuchen, die Geschäftsbeziehung optimieren oder – falls „hoffnungslos“ – den Lieferanten aus der Versorgung streichen und einen adäquaten Ersatz suchen. Sollte sich ein solcher Fall herausstellen, so reagieren Sie eher früher als später. Das spart Kosten und Nerven.