
Ein klassischer Businessplan besteht zunächst aus einem Textteil. In diesem Teil schreibt der Existenzgründer über das Produkt bzw. die Leistung, den Nutzen daraus, das Marktpotential für die eigenen Angebote, über Wettbewerber, das Alleinstellungsmerkmal, Wege übe welche der Umsatz realisiert werden soll und andere Themen. Dazu kommt dann der Finanzteil, also der Teil mit den Zahlen. Dort finden sich die Gewinn- und Verlustrechnung (zuweilen auch Rentabilitätsvorschau oder auch Erfolgsrechnung genannt), die Planbilanzen, die Liquiditätsplanung wie auch der Finanzierungsbedarf und die Aufstellung für die Kapitalverwendung. Ergänzt wird dies meistens durch ein paar relevante Kennzahlen, die einem kundigen Leser etwas über die Solidität der Finanzierung, die Effizienz des Betriebes und über die finanzielle Leistungsfähigkeit sagen. Der Planungszeitraum umfasst dabei die nächsten 12 Monate und danach die nächsten 2-4 Jahre.
Für die Planung des Finanzteils beginnt man am besten mit den Einsatzfaktoren wie z.B. verkaufte Mengen, geleistete Stunden, Anzahl der Mitarbeiter, investierte Beträge, in Anspruch genommene Sach- und Dienstleistungen etc……. und bewertet diese jeweilig mit aktuell gültigen Preisen. Dadurch erhält man die Einnahmen und die Ausgaben. Daraus wiederum erhält man nach Gegenüberstellung am Ende die Ergebnisfaktoren wie z.B. Umsatz, Materialkosten Personalkosten, Gemeinkosten usw. wie auch den operativen Geschäftserfolg, die Finanzierungsstruktur und den Liquiditätsüberschuß bzw. -fehlbetrag, um nur mal einige zentrale Faktoren anzuführen. Entscheidend für den Leser des Planes ist, dass er die Herleitung all dieser Größen im Großen und Ganzen nachvollziehen kann, ihre wichtigsten Treiber identifiziert sowie Verlauf/Entwicklung dieser Größen aufgeführt und ggf. erklärt werden.
Wichtig dabei ist, dass all diese Größen durch den gesamten Business- und Finanzplan hindurch auf plausiblen Annahmen beruhen, für welche wo immer möglich Quellenangaben hinzugefügt werden sollten. Besonders ist dabei zu beachten, dass die Zahlen, z.B. der geplante Umsatz (nur mal ein Beispiel) sowohl im Text- als auch im Zahlen-/Finanzteil gleich!!! sind. Andernfalls leidet die Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft des Planes, da der Eindruck entsteht, dass die Geschäftsleitung als Autor des Planes wohl nicht so ganz den Überblick über ihr Geschäft und dessen Finanzen hat – wobei das Projekt ja oft noch gar nicht in Betrieb gegangen ist.
Ein Plan, dessen Aussagen und die dahinter stehen Zahlen nachvollziehbar, realistisch und überall stimmig sind, demonstriert Kompetenz, schafft Vertrauen – und ist ein Türöffner zur beabsichtigten Finanzierung.